Fragen & Antworten

Die Reliquien sind alte Stoffe, die bezeichnet werden wie das Schürztuch vom letzten Abendmahl, das Schweißtuch und das Grabtuch Jesu , die hier in Kornelimünster verehrt werden. Karl der Große soll sie einst als Geschenk aus Jerusalem erhalten haben.

Nur im siebenjährigen Rhythmus (ab 1349) werden sie aus ihren Schreinen entnommen und für die Dauer von zehn Tagen für Besucher gezeigt und in zahlreichen Gottesdiensten verehrt.

Die Heiligtumsfahrt 2023 steht unter dem biblischen Leitwort 'Für wen haltet ihr mich? (Mt 16, 15). Es ist die Frage an alle Christen, wie sie Jesus sehen. Aber es geht nicht nur um das Christusbild, sondern auch darum, wie Menschen heute gesehen werden wollen und wie sie sich darstellen - besonders im Internet und in Sozialen Medien. Ständig veränderte Profile machen deutlich, dass Menschen sich oft anders darstellen, um entdeckt und gesehen zu werden. Auf der anderen Seite ist es heute notwendig, die Identität von Menschen immer mehr zu überprüfen. Identität und Wahrhaftigkeit gehören deshalb auch zu den meist geforderten Charaktereigenschaften von Stars, Politikern und Vertretern der Kirchen.

Einladung und Aufforderung zugleich ist das Motto „Entdecke mich“, eine Fokussierung des Leitwortes: Das Wahrhaftige im Menschen und in sich selbst finden. Christus und den Glauben neu oder anders entdecken durch das Erlebnis der Heiligtumsfahrt und deren Tuchreliquien.

Die Heiligtumsfahrt Kornelimünster wird von der Propsteigemeinde St. Kornelius veranstaltet, die zusammen mit acht weiteren Pfarrgemeinden die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Aachen-Kornelimünster/Roetgen bildet. In den letzten Jahren wird für diese Pfarreiengemeinschaft gerne der Begriff "Kirche an der Himmelsleiter" verwendet, da diese markante Straße Aachen mit Roetgen, dem Tor zur Eifel verbindet.

Die Heiligtumsfahrt Kornelimünster findet in enger Gemeinschaft mit der Aachener Heiligtumsfahrt statt. Anders als in Aachen gibt es Mitte September eine zweite Woche, in der die Heiligtümer noch einmal gezeigt werden. In dieser Woche findet jährlich die Kornelioktav statt zu Ehren des Heiligen Kornelius.

Der Überlieferung nach erhielt Karl die Reliquien um das Jahr 800 n. Chr. als Geschenk aus Jerusalem. Seit 1349 werden die Reliquien alle sieben Jahre den Gläubigen aus dem europäischen Raum und aus aller Welt gezeigt und dazu für den Zeitraum von zehn Tagen aus dem goldenen Marienschrein im Aachener Dom entnommen.

Benedikt von Aniane (750–821) gründete um 814 das Benediktinerkloster im heutigen Kornelimünster. Dieser war Berater Kaiser Ludwigs des Frommen, Sohn von Karl dem Großen. Ludwig der Fromme schenkte dem neu gegründeten Kloster die drei Heiligtümer Schürztuch, Grabtuch und Schweißtuch aus dem Aachener Reliquienschatz.